Dienstag, 17. Februar 2009

Das Wohnheim...

Heute war wieder ein freier Tag. Spontan entschied ich mich größtenteils zu Hause zu bleiben und mal etwas Schlaf nachzuholen. Da bis auf eine Kleinigkeit, die weiter Unten noch geschrieben steht, nichts weiter passiert ist, werde ich mal die Gelegenheit nutzen, um etwas über mein temporäres "zu Hause" zu schreiben...

Special 1: Das Wohnheim

Also das Wohnheim heißt Shimoda. Warum das so heißt und wie lange es das schon gibt erspare ich mir mal. Man sollte nur wissen, dass es hauptsächlich ein Wohnheim für Studenten jeglicher Nationen ist, welche an der Keio Universität studieren oder einfach ne Bleibe brauchen.
Hier nochmal zur Erinnerung: Das Shimoda Wohnheim von außen.

Der Hauptingang des Gebäudes befindet sich im dritten Obergeschoss. Das heißt aber nicht, dass man dort hineinfliegen muss oder so. Die gesamte Anlage schmiegt sich quasi an einen Hang, wobei die Etagen dadurch auch nach unten ausgebaut wurden. Schwer zu erklären, aber sehr Platzsparend im engen Tokyo. Im Wohnheim muss man seine Schlüsselkarte dreimal verwenden um in sein Zimmer hinein zu kommen. Nach dem ersten Mal am Eingang steht man im Foyer, wo der Empfang und die Aufladeautomaten für Strom- und Telefongeld stehen. Meistens kann man dort auch den Leiter des Wohnheimes Herrn Keda antreffen.

Der Eingangsbereich: Oben Rechts ist der Empfangsschalter. Die kleine Tür auf der linken Seite führt zum Wohnheimleiter. Oben Links sieht man die Aufladeautomaten für Strom (links) und Telefon (rechts). Durchschnittlich brauch ich ca. 200 Yen* pro Tag an Strom. Alles muss man halt selber bezahlen...
Im unteren Bild sieht man Keda-san** (daneben Shu und Annika). Er ist ein lustiger Zeitgenosse und fragt uns meist nur auf Japanisch, was wir denn am Tag noch so
vorhaben, oder wohin wir noch gehen wollen.
* ca. 1,70 €
** "San" ist eine japanische Anredeform wie "Herr" bzw. "Frau" und wird wahlweise an das Ende des Vor- oder Nachnamens gehangen.


Benutzt man seine Karte ein zweites Man an einer Tür im Foyer, so gelangt man in den Bereich, wo sich die Wohnungen, Gemeinschaftsküchen, Lounges etc... befinden. Das Wohnheim hat mehrere Etagen. Die oberen Etagen sind für die Zimmer, in der untersten Etage befinden sich die Waschräume für die Wäsche und Meeting Räume.

Der Flur bei Nacht wirkt wie in einem Horrofilm. Es ist auch tagsüber sehr ruhig im Haus. Viele sind in den Zimmern, oder sind gerade unterwegs. Ab und zu hört man jemanden im Flur entlangschlurfen.
In jeder Etage befinden sich auch immer zwei Gemeinschaftsküchen und Lounges (unteren Bilder). In den Küchen gibt es ein persönliches Fach, in dem man sein Geschirr bunkern kann, wenn man es nicht gerade braucht. Ansonsten gibt es halt Gemeinschaftspfannen und Töpfe, welche von allen beutzt werden können.



Benutzt man die Schlüsselkarte nun an seiner Zimmertür, so gelangt man in sein - für mich etwas zu kleines - Reich. Grob gesehen ist es eher ein Einzelzimmer mit ner Nasszelle aber ich werde wohl kaum das eigene Refugium schlechtreden wollen. Vielmehr gibt es ein Video zu bestaunen.

Im Video sieht man, wie ich die Zimmertür öffne, und den Eingangsbereich betrete. Dort muss man seine Zimmerkarte in die Vorrichtung an der Wand stecken, damit man seinen Strom benutzen kann. Außerdem muss man seine Straßenschuhe an der Stufe wechseln (japanische Angewohnheit). Ich habe das Video am 15. gedreht, also nach meiner ersten Nacht nach der Ankunft. Daher ist es etwas unaufgeräumt, aber so vermittelt es den Eindruck, dass hier auch jemand lebt (es ist mittlerweile etwas aufgeräumter). Was auch in den Video zu kurz kommt ist die Tatsache, dass ich einen eigenen Zimmerkühlschrank und eine Klimaanlage habe. Die ziehen zwar beide Saft wie Sau, halten aber alles schön kühl beziehungsweise warm. Hauptsächlich läuft der Kühlschrank, da ich auch ohne Klimaanlage gut leben kann.
Das Bad ist...nuja seht dann selbst.


Bin beim Dreh etwas verschlafen und verschnupft, daher das Genuschel und Geschnaufe
. Aber die Bilder sollen sprechen nicht ich... Macht am besten den Ton aus.

...soweit erstmal zum Wohnheim.

(Dienstag 17. Februar)

Wie gesagt: es ist kaum etwas passiert. Wir wollten heute zu viert Okonumiaki* essen gehen, aber das Geschäft hatte nach den Schriftzeichen an der Tür heute geschlossen oder Ruhetag. Demnach haben wir beschlossen in der nähe des Bahnhofes essen zu gehen und danach noch etwas einzukaufen. Ungeschickterweise sind wir eine Straße zu früh eingebogen und haben uns verlaufen. Während wir so herummirten, haben wir die Zeit genutzt, um wenigstens etwas Obst einkaufen zu können. Annika holte sich ein Körbchen Kiwis. Ich holte mit vier Bananen. Beides hat jeweils 150 Yen** gekostet. Außerdem haben wir einen kleinen Schrein gefunden, welcher durch ein kleines Touri*** am Eingang markiert wird.

Schreine sind in Japan an fast jeder Ecke zu finden. In jedem von ihnen wohnt ein "Kami" gennater Gott oder Geist. Da es viele von den (oftmals lokalen) Kami gibt, sind auch die Schreine sehr häufig anzutreffen.

Wir fragten auf Japanisch einen Passanten nach dem Weg, welcher trotzdem immer versuchte uns auf Englisch zu antworten. Obwohl wir zwar sein Japanisch besser verstanden als sein Englisch führte uns seine Wegbeschreibung dennoch zum Bahnhof. Dort aßen wir bei MC Donalds einen Teriyaki Burger - oder auf japanisch bestellt einen "Teriyaki Maaku Baaga".
Gesättigt und mit dem Gefühl heute doch nicht verlorengegangen zu sein ging es nach einigen weiteren Einkäufen "nach Hause".

2 Kommentare:

  1. 'Leicht unaufgeräumt', so nennt man das also. Gib's zu du bist auch ein Genie. xD~
    Aber der Kinderspiegel im Bad is auch niedlich. Und ich gebe zu: ja, das Schampoo konnte man riechen. Gut, dass du das erwähnt hast. Aber die Geräusche im Hintergrund klingen echt gruslig,...sicher das du da alleine wohnst!?
    Aber im Großen und Ganzen, deine ersten, eigenen, kleinen, vier Wände. Das muss sich doch toll anfühlen, neh?

    Yo^^~

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  2. Vor den Kinderspiegel kann man schon gut die Verbeugung üben. XD Ich hab schon Sorgen, dass ich noch nen Buckel bekomme.

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