Dienstag, 29. September 2009

Behördengang und Testergebnisse

Eines Montags im September (der 28. um genau zu sein) machten sich drei hallenser Studenten namens Liane, Nami und Erik zusammen mit ihren Kommilitonen Stefan auf den Weg zur Einwohnermeldebehörde in ihrer Stadt mit dem Namen „Warabi“. Dies taten sie, damit sie offiziell in ihrem Wohnsitz registriert werden können und auch um später Handys zu kaufen und Bankkonten zu eröffnen.

Soweit zum Prolog…

Da Stefan die schon einmal dort war, führte er uns zielsicher mit einem Plan in der Hand zu dem erwähnten Gebäude, wo wir auch schon einige andere Bewohner vom DK Warabi antrafen. Wir wurden gleich zu einem Schalter geführt, an den wir Formulare ausfüllen, und komische Zettel in unsere Reispässe tackern lassen mussten. Nach ungefähr einer halben Stunde war alles erledigt und wir konnten wieder nach Hause. War schneller vorbei, als gedacht. Nun müssen wir eine kleine Weile warten, und dann können wir den Zettel im Pass gegen eine kleine Karte austauschen lassen. Unser Ausweis quasi.

Das besagte Gebäude. Es ist ein recht langer Fußmarsch dahin, aber er musste halt sein.

Übrigens hat dieser Ausweis einen recht merkwürdigen Namen, der schon oft Kommentiert wurde: Alien Registration Card. Sie ist für Ausländer, welche für eine längere Zeit (länger als 90 Tage) in Japan sind. Um Missverständnisse zu vermeiden solle hier gesagt sein, dass „Aliens“ nicht nur Untertassen fliegende Wesen mit Wasserköpfen und grüner Haut sind. Das Wort kann auch einfach nur „Ausländer“ bedeuten.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Schrein gefunden, den sich Liane und Nami genauer ansehen wollten. Ich habe nur aus der Distanz (und Makro) ein paar Bilder geknipst. Stefan musste rechtzeitig zurückkommen, weil er noch ein Spiel mit seinem Basketballzirkel hatte, also haben wir uns nicht lange aufhalten lassen.










Der Zeichen auf der Säule bedeuten von Oben nach Unten "Friede", "Freude", "Vorbereitung", "Götter" und "Gesellschaft". Also: Ein Schrein ("Götter" und "Gesellschaft") für die Vorbereitung zu friedlichen Amüsements ("Friede" und "Freude"). Was man sich aus den einzelnen Zeichen für eine Bedeutung zusammenreimt ist relativ frei. Hab ich auch nur gemacht.

Am Folgetag (Dienstag, 29. September) stand auch nicht so viel an…

An diesem Tag konnten wir uns die Ergebnisse von dem Placementtest vom 25. September abholen. Nami und Ich können in den Japanese Intensiv 2 Kurs rein. Damit bin ich auch in demselben Kurs wie Stefan, welcher letztes Semester den ersten gemacht hatte, und nun automatisch in den zweiten wechselt. Danach haben wir noch Mittag gegessen und gingen wieder nach Hause.

Übrigens war es den ganzen Tag über bewölkt und es hat öfters leicht geregnet. Auch die Luft war sehr drückend und schwül.

Soweit von mir.

Montag, 28. September 2009

Kinderkram - Grundschule in Warabi

Nun mal ein paar Worte über die Schule in der Nachbarschaft von meinem Wohnheim, in dem ich lebe… Da dort besonders kleine Japaner auf dem Hof herumlaufen, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um eine normale japanische Grundschule handelt.


Vom Wohnheim aus kann man die Schule recht gut erkennen (und auch hören). Auf dem Schuldach wehen drei Flaggen, welche von Links nach Rechts die Flaggen für Warabi (Stadt), Japan (Land) und Kawaguchi (Präfektur) sind.

Wenn nicht gerade Wochenende oder Feiertag ist beginnt die Schulzeit um ca. 08:00 Uhr. Das merke ich zumeist daran, dass die Kleinen nach einem Signal aus den Schullautsprechern auf dem Schulhof stehen und den Morgenappell durchziehen müssen. Dazu stehen alle in Reih und Glied auf dem Hof und werden von dem Direktor für den Tag motiviert. Dabei wird auch buchstäblich auf die Pauke gehauen, was wirklich dröhnt. Ich werde also keine Sorgen haben bis 10:00 Uhr zu verschlafen.

Danach ist Unterricht, wobei ich das Gefühl habe, dass die ganze Zeit Pause ist. Dabei machen die Kids einen Riesenlärm, und es klingt nach dem Morgenappell wie Hofpause. Liegt womöglich auch daran, dass ein Teil des Schulhofs auch gleichzeitig als Sportplatz genutzt wird. Nur ab und zu ist es mal wirklich richtig leise, und kein Kind ist zu hören.

Ab und an kann man auch Musik und Trommeln hören, wenn für die kleinen Rabauken der Sport ansteht. Dann sieht man auf dem Hof lauter gelbe, blaue, grüne und rotbemützte Kinder (je nach Jahrgangsstufe) unter Anleitung der Lehrer auf dem Schulhof herumhüpfen.

Am 26. September war scheinbar ein Sportfest in der Schule. Ich wurde schon gegen 7:39 Uhr von Lautsprecherdurchsagen des Schuldirektors geweckt, und später wurde mein Frühstück mit Musik und Trommelschlägen begleitet.

Die Kleinen hüpfen buntbemützt auf dem Schulhof herum, während die Eltern nebenbei zuschauen, und sich wahrscheinlich freuen, dass ihr Kind an diesem Tag mal freiwillig ins Bett will.

Da in Japan übrigens das Prinzip der Ganztagschule gilt, ist die Schule erst ab ca. 18:00 vollkommen zu. Der Unterricht ist zwar schon früher vorbei, aber die kleinen sind danach noch in schulische Aktivitäten wie Sport-Clubs oder anderen Zirkeln. Sonntags scheint der Schulhof für eine Grundschul-Baketball-Gruppe benutzt zu werden. Dann schreien die kleinen immer nur "Oiiii". Und dass kann auch schon mal an den Neven zehren.

Um 17:30 Uhr ertönt aus einer für mich bisher unbekannten Richtung eine Lautsprecherdurchsage mit einer tollen Melodie begleitet, welche die Kinder auffordert nun schnell nach Hause zu gehen, weil es bald dunkel wird. Hier das Video, welches ich am Abend davon gemacht habe.


Dreht am besten die Lautstärke etwas auf, dann kann man die Melodie etwas besser hören.

Samstag, 26. September 2009

Geburtstagsfeier hoch Drei

Am Samstag den 26. September war ein kleines Zusammensein mit einigen Studenten der japanischen Reitaku-Uni geplant, welche vor einigen Monaten noch in Halle waren und studierten. Ausserdem waren drei von ihnen (Mariko, Yuka und Ryoichi) Geburtstagkinder geworden.


Die Reitaku-Universität liegt relativ weit außerhalb vom Zentrum in Tokyo entfernt, besticht aber durch eine stille Umgebung und liegt in einer Gegend mit viel Natur und Grün.

Wir (Stefan, Nami, Liane und Ich) trafen uns also nach einer längeren Bahnfahrt in der Reitaku-Universität mit einigen Studenten aus Deutschland und Japan, und machten es uns auf dem Hof bequem. Nach einer Weile kam somit eine ganze Menge an Leuten zusammen.


Das Revival der "Meute des Tages". Es waren richtig viele Leute dabei. Leider so viele, dass ich kaum noch Namen kenne. Alle Japaner in dem Bild lernen und sprechen Deutsch, und alle Deutschen in dem Bild lernen und sprechen Japanisch. Nur alle auf unterschiedlichem Level.

Nachdem alle versammelt waren, gab es Torte, Snacks und Getränke für alle. Die Torte war ein 3-Kilo-Monster aus zuckersüßer Sahne, welche sogar puren Zucker alt aussehen ließ. Ich fand sie lecker.



Nachdem wir uns alle einigermaßen gesättigt und Unterhalten haben, gab es für die Deutschen unter uns einer kleine Vorführung mit der Koto. Eine Koto ist ein japanisches Zupfinstrument mit 13 Saiten und einen sehr einprägsamen Klang. Der Koto-Universitätsklub der Uni spielte für uns ein kleines Lied, welches mit vier von diesen Instrumenten gespielt wird.


Die Koto. Wer etwas genaueres über diese tolle Instrument erfahren möchte, der solle hier klicken.

Als das Privatkonzert vorbei war, wurde ich und Nami in eines der Unigebäude gebracht und wir schrieben einen kleinen Beitrag für die Karten, welche für die Geburtstagskinder gedacht waren. Nachdem sich alle still und heimlich auf den Karten verewigt hatten, wurden sie überreicht.



Bei. der Übergabe der Karten haben sich die Beschenkten sehr gefreut (v.l.n.r.: Yuka, Ryoichi, Mariko).

Als es dunkler wurde, wollte ein Großteil noch Karaoke singen gehen. Da aber wieder Samstagabend war, waren auch die Preise dementsprechend hoch. Kurzerhand entschieden wir uns in ein Izakaya zu gehen. Dies heißt soviel dass man zusammen in ein Lokal geht und für alle Essen bestellt wird. Jeder isst etwas von dem Essen, dass dann für alle in die Tischmitte gestellt wird und man bezahlt später in gleichen Anteilen. Das Essen war lecker und die Anwesenden gesprächig.

Alle, die es noch mit zum Isakaya geschafft haben. Es gab für bestimmte Getränke einen Grundpreis für 100 Yen. Dadurch wurden wir hineingelockt. Zu Essen gab es unter anderem Rührei, Pommes, und Udon-Nudeln.

Dann war auch der Abend für alle Beteiligten vorbei und es trennten sich unseren Wege.

Freitag, 25. September 2009

Rushhour in Tokyo – Japan hautnah

Nun…

Wie kann man das Phänomen der Rushhour am besten beschreiben? Für alle, die es noch nicht kennen, habe ich ein kleines Video bei Youtube gefunden.




Als Anmerkung sei hier gesagt, dass in keinen meiner Fälle bisher so arg gedrückt werden musste… Gottseidank.

Also…

Das tokyoter Bahnsystem wird an bestimmten Tageszeiten (morgens um ca. 08:00 Uhr; abends um ca. 17:00 Uhr) zum Schauplatz einer spektakulären Ansammlung von Pendlern, welche alle mit der Bahn in die Stadt fahren wollen bzw. wieder nach Hause wollen. So geschieht es, dass eine große Anzahl an Menschen in die begrenzt großen Züge muss. Daher drängt man sich – quasi als japanische Sardine – in die Sardinenbüchsen auf Rädern.

Man steht nun am Gleis und sieht den Zug kommen. Zuerst fragt man sich, wie man in die Bahn hinein kommt, obwohl sich schon so viele Leute darin befinden, und eine Schlange vor jedem Eingang des Wagons mindestens fünf Meter lang und drei Menschen breit ist. Nun hält der Zug an, und einige (!) Leute steigen aus. Dann bewegt sich eine der Dreierreihen (es stehen also die Warteschlangen in einer Warteschlange), und quetscht sich in den Wagon hinein. Für die Einsteigenden gilt das Prinzip: Drüüüücken. Für diejenigen im Zug heißt es jede kleinste Lücke ausfüllen und queeeeetschen. So fühlen sich also Hühner in Käfighaltung. Im Ernstfall kann man nun nicht einmal mehr seine Hände hoch- bzw. herunternehmen. Ich stand mit einem Japaner Rücken an Rücken (zumindest hab ich seine Schulter unter meinen Schulterblättern gespürt) und konnte mich in keine Himmelsrichtung mehr bewegen. In solchen Situation kann es oftmals für Frauen passieren, dass sie von anderen Mitfahrern unsittlich berührt werden. Man sieht ja nicht, wo die Hände sind, und kann sich oftmals auch nicht umdrehen. Daher gibt es für solche Zeiten spezielle Wagons nur für Frauen, welche aber auch schnell voll sind.

Eingepfercht auf engsten Raum ruckelt nun der Zug los. Im Inneren herrscht betretenes Schweigen, und einzig das Knarzen der belasteten Halteriemen ist zu hören. Da viele der Fahrgäste sich aufgrund von Bewegungslosigkeit nicht festhalten können merkt man bei jeder Beschleunigung, Bremsung und Kurve (besonders bei den Ruckartigen), dass die gesamte „Masse Mensch“ im Wagon herumschwappt. Kleinere Bewegungen kann man noch mit den Fußmuskeln abfangen, aber bei den Größeren überträgt sich die Energie wie ein Dominoeffekt auf den Nachbar.

Steht man in der Mitte des Wagons im Gang zwischen zwei Ausgängen, so sind die wechselnden Fahgäste an den Haltestellen kein Problem. Steht man jedoch an der Tür, so steigt man kurzfristig aus und dann vor den anderen wieder ein. Seinen Aussteigewunsch kommuniziert man den anderen am besten durch subtiles Drüüüücken und einem gesäuseltem "sumimasen".

Falls sich jemand fragt, warum dann nun keiner das Auto nimmt: Die Straßen sollen zu diesen Zeiten auch dicht sein. Und mit der Bahn kommt man wenigstens voran...

Soweit meine Erfahrungen mit der Rushhour in Tokyo.

Orientation, Placement und Welcome Party - Papierkrieg

Am Donnerstag den 24. September begann für uns der erste offizielle Gang zur Universität. Aber da der richtige Unterricht erst am 1. Oktober startet, mussten wir vorläufig nur zu der Einführungsveranstaltung kurz: Orientation.

Da wir (Liane, Nami und Ich) aber etwas früher da waren, durchstreiften wir noch den Campus und besichtigten die Orte, welche wir damals mit Stefan nur im verschlossenen Zustand erlebt haben. Wir haben den Shop der Universität gesehen, in dem es, angefangen bei Büchern über Schreibkram, Klamotten und Snacks alles gab, was das Studentenherz begehrt. Wir besuchten die Mensa und genossen die (für japanische Verhältnisse) günstigen Nudelsuppen. Außerdem gingen wir in das Overseas Liaison Center und übergaben unsere kleinen Mitbringsel aus Deutschland (Haribo und Hallorenkugeln). Dies sollte eine kleine Geste dafür sein, dass wir quasi „auf gute Zusammenarbeit“ aus sind und in „friedlicher Absicht“ kommen. Das Liaison Center ist sozusagen unsere erste Anlaufstelle in fast allen Dingen und Fragen.

Gegen 14:00 Uhr begann nun die zweistündige Orientation, in der uns etwas über die Uni, die Fakultät, die wichtigsten Büros und Orte, sowie über den katholischen Dienst und dem GL.Net (treffen von Studenten aus dem In-und Ausland an der Sophia) gesagt wurde. Auch über die wichtigsten Termine und Anmeldeprozeduren wurde berichtet.

Überladen mit Informationen in Papierform, welche wir alle in einen Beutel mit Sophia-Motiv stopften, wurden dann alle noch in Dreier- und Vierergruppen zu den Monitorstudenten zugewiesen, welche uns helfen sollten uns auf den Campus, und in einigen anderen Dingen zurechtzufinden. Ich kam zusammen mit Liane und einer Spanierin an eine Studentin namens Sayuri. Nami bekam einen anderen Monitor zugeteilt. Sie kam dann aber nach 5 Minuten zu uns, weil sich ihre Gruppe schon voneinander getrennt hat. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten entschieden wir uns am nahegelegenen Bahnhof das Monatsticket für die Bahn zu holen. Mit dieser Karte kann man seinen täglichen Pendelweg vom Wohnheim zur Uni und zurück für 6 Monate vergünstigt nutzen. So oft man will. Da wir nun unseren Studentenausweis hatten, war dies kein Problem mehr. Nach einer kurzen Weile waren Nami und ich stolze Besitzer einer Monatskarte und fuhren, nachdem wir uns von Sayuri verabschiedet haben, zusammen mit Liane wieder zum Wohnheim. Da lernten wir noch etwas für den Placementtest am 25. September, welcher darüber entscheiden sollte, welche Kurse wir besuchen dürfen (für mich: Japanisch Intensiv 1,2 oder 3).

Nach einer (für mich) zu kurzen Nacht von 6 Stunden ging es wieder Richtung Campus. Wir machten uns auch etwas früher los, damit wir nicht zu spät kommen, wenn sich jemand ausgerechnet an diesem Tag vor die Gleise werfen sollte. Ist aber nichts passiert. Jedoch kamen wir zum ersten Mal in die berüchtigte Rushhour in Tokyo. Diese ist ihren eigenen Bericht wert und soll hier später berichtet werden.

Wir drei vor dem Test. Die Palette an Emotione reichte von Gelassenheit bis zu Verzweifelung und Panik.

Etwas zerknittert kamen wir also in der Uni an, und warteten auf den Beginn des Tests um 10:00 Uhr. Es wurde geschrieben, wie bestimmte Schriftzeichen gelesen werden. Die richtige Grammatik musste gefunden und angewendet werden. Und es musste ein japanischer Text jeweils gelesen und geschrieben werden. Alles mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Nach zweieinhalb Stunden konnte auch ich den Prüfungsraum verlassen und warte zusammen mit Li(ane) und Nami auf die Welcome Party für die Studenten aus dem Ausland.




Leider sind dies die einzigen Bilder des Abends, da meine Kameraakkus verhungert waren. Nun laden sie in der Steckdose, um solche Fauxpas nicht noch mal zu machen.

Diese begann 14:30 Uhr und es wurde viel gequasselt und gegessen (war kostenlos). Drei Leute aus dem Karateclub sind ein bisschen herumgehüpft und haben ihr Können zur Schau gestellt und es wurde ein Spiel gespielt, bei dem man sein Gegenüber dazu bringen musste ein bestimmtes Wort zu sagen, was man am Beginn der Feier bekommen hat. Hat man es geschafft, so musste er sich wie bei einer Polonaise hinter einen selbst einreihen. So wurden lange Schlangen gebildet.

Ich habe auch Sayuri und weitere Japaner getroffen, mit denen ich auf Englisch, Japanisch und sogar auf Deutsch reden konnte. Viele Namen sind mir aber entfallen und Fotos konnte ich leider auch nicht mehr machen, da nach 2 Aufnahmen meine Akkus alle waren, und auch Namis Kamera nicht mehr lebte.

Nach zweieinhalb Stunden war die Party vorbei und mit einigen Bekanntschaften mehr ging es wieder gen Saitama.

Soweit von mir.

Dienstag, 22. September 2009

Wiedersehen macht Freude - Abschied fällt schwer

Am Montag dem 21. September war ich zusammen mit Nami und Shu zu einer Abschiedsfeier und zu einem Geburtstag eingeladen worden. Das Geburtstagskind hieß Shuuhei und war damals im Februar auch auf dem Gasshuku für Deutsch lernende Japaner, bei dem ich auch mitgemacht habe (hier der Beweis). Er hat eine Arbeit in Hong Kong bekommen, und arbeitet nun für ein Jahr dort (daher auch die Abschiedsfeier).

Initiiert wurde die ganze Veranstaltung von Tekkan (auch vom Gasshuku), der mit uns allen zum Tokyo Tower bei Nacht wollte, damit wir auf der Spitze für den doppelten Anlass anstoßen. Leider war an diesem Tag ein Feiertag, und daher wollte scheinbar halb Tokyo den Tower erklimmen. So mussten wir uns geschlagen geben, und haben nur ein Bild mit dem Tower im Hintergrund geknipst.


Dieses.Mal der Tokyo-Tower bei Nacht. Anscheinend ist er auch bei den Japanern ein sehr beliebtes Ziel. Aber nur, wenn man Frei hat. Auf den Gruppenbild (v.l.n.r.:) Mio, Kousuke, Yasu, Kaisei, Shuuhei, Nami, Tekkan und meine Wenigkeit. Shu knipst das Bild.


Als wir damit fertig waren, ging es in ein Restaurant. Das besondere daran war, dass es deutsches Essen gab. So wurden uns zu Musik von Schnappi, DJ Ötzi und Co. Würstchen, Brot und Bier kredenzt. Es wurden immer 2-3 Teller in die Mitte des Tisches gestellt, von denen sich alle bedienen konnten. Shuuhei hatte einen Liter Bier bekommen, was nach einer Weile seinen Kopf sehr rot werden ließ.


Später kamen noch Ryuichi und Makiko dazu, und genossen die deutsche Hausmannskost.

Nachdem alle satt waren beendeten wir den Abend mit Karaokesingen, bei dem jeder ein paar Songs geschmettert hat. Ich hab mich noch nicht an meine japanischen Lieblingslieder getraut, da ich noch etwas Übung brauche.


Es war ein toller Abend und es war schön wieder jemanden zu treffen, den man schon seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hat.

Sonntag, 20. September 2009

Sonntags in der Uni

Etwas besser genächtig habe ich mich heute am 20. September aus dem Bett erhoben und zusammen mit Nami in der Wohnheimküche mein Frühstück gemümmelt und Fernsehen geschaut. Danach ging es zusammen mit Liane und Stefan die Gegend erkunden. Obwohl die Gegend um den Bahnhof nur so vor Spielhallen und Hostessenclubs strotzt, ist es in der Wohngegend recht wohnlich und ruhig. Leider hab ich die Kamera nicht dabei gehabt, und konnte so nicht den Supermarkt, die Post und die Golfanlage fotografieren, welche wir auf dem Weg gesehen haben.
Nachdem wir den Supermarkt unsicher gemacht haben, wollten wir uns von Stefan den Campus der Sophia-Uni zeigen lassen. Dazu sind wir nach einem kleinen Abstecher ins Wohnheim, bei dem ich auch meine Kamera geholt habe zum Bahnhof in Nishi-Kawaguchi gelaufen. Nebenbei hab ich auch ein paar Impressionen eingefangen.
Man sieht die Gr
undschule, in der auch Sonntags die Kinder herumwuseln, die unzähligen Spielplätze und die "belebtere" Bahnhofsgegend.

Als wir dann mit der Bahn nach Yotsuya gefahren sind und den dortigen Bahnhof verlassen hatten, sahen wir gleich die Universität, welche für die kommenden Monate unser Ort des Wissenserwerbs sein wird: Die Sophia-Universität. Das Gebäude ist aber mit dem japanischen Namen der Uni beschriftet: Jōchi Daigaku. Auf dem campus zeigte uns Stefan die einzelnen Gebäude und stellte uns die wichtigsten Plätze vor, mit denen wir es zukünftig zu tun haben werden. Wir sahen unter Anderen die Bibliothek von Außen und die Mensa mit schönem Ausblick.










Nach einer kleinen Spritztour in der Umgebung und einem Mittagessen (Ramen) fuhren wir nach Ochanomizu. Dort gibt es aufgrund einer nahegelegenen Musikschule viele Instrumentengeschäfte, in denen Nami nach einer günstigen Gitarre Ausschau gehalten hat.

Noch ohne Gitarre, aber mit schweren Füßen ging es jedoch wieder zurück...


Nun noch eine kleine Sache im Bezug auf meine Einträge: Künftig werden nun Sammeleinträge geschrieben in denen ich mehrere Tage zusammenfassen werde. Das mache ich daher, weil ich für einen Einstufungstest am kommenden Freitag lernen muss, und somit weniger Zeit haben werde etwas zu tippen. Auch an den Unitagen werde ich mehr lernen müssen.
Dennoch werde ich mir weiterhin Mühe geben etwas über meine Erlebnisse zu berichten. Wenn nun auch nicht mehr täglich...


Soweit von mir.

Samstag, 19. September 2009

Japanisch gekocht und geschoppt.

Der 19. September begann für mich schon um 05:30 Uhr, als ich wach im Bett lag und scheinbar nicht mehr einschlafen konnte. Da der Wecker erst dreieinhalb Stunden später klingeln sollte, hab ich mein Zimmer gelüftet, ein bisschen gelernt und mich im Bett gewälzt. Kurz bin ich auch wieder eingeschlafen, sodass ich trotzdem vom Wecker geweckt wurde und müde war.

Heute stand am Vormittag die Einweisung der Wohnheimregeln durch den Wohnheimleiter (ein vermutlicher Schotte), sowie eine kleine Welcome-Party für die neu Eigezogenen (insgesamt ca. 50 Leute in der letzten Woche) an. So wurde uns also erklärt was man darf, und was man nicht öfters als 3 Mal machen sollte, weil man sonst aus dem Wohnheim fliegt.

Danach trafen sich alle im Gemeinschaftsraum und warteten auf das Essen. Die Zutaten für ein japanisches Curry wurden freundlicherweise von der Frau des Wohnheimleiters (eine Japanerin) bereitgestellt. Diese mussten nun von einigen Freiwilligen geschnitten und gebraten werden. Ich habe zusammen mit Nami und Liane (Kommilitonin aus Halle und Mitstudierende an der Sophia) den Kochlöffel geschwungen und die Zutaten gebraten. Knoblauch, Zwiebeln, Karotten und Hühnchenfleisch wurden in einem großen Topf angebraten und dann mit Wasser übergossen. Nachdem noch einmal etwas Hühnerfleisch und Kartoffeln mitgekocht wurden, wurde das öminöse japanische Currypulver hinzugefügt und fertig war das Curry. Selbstgemacht und stolz wie Oscar. Zwischendurch wurden auch viele Bilder geschossen und mit den anderen geredet. Eventuell landen einige der Bilder auf der Internetseite des Wohnheims und anscheinend sind 80% der Bewohner Studenten an der Sophia. Nachdem wir uns kostenlos den Bauch vollgestopft haben, fuhren Nami, Liane, Stefan und Ich nach Shinjuku, um ein paar Gebrauchsgegenstände, wie Adapter, Uhren oder Haartrockner zu kaufen.

Saitama hab ich kurzerhand Liane und Stefan geknipst. Eigentlich sollte es ein spontanes Gruppenbild werden, aber der eigene Arm war zu kurz. Danach gingen Nami und Liane in ein Schuhgeschäft, und ich schaute mir mit Stefan ein kleines Straßenfest an, welches in der Nähe abging. Dabei hat er versucht, die Nachrichte auf den Laternen zu lesen, welche bei solchen Festen immer Aufgestellt werden.

Als die Mädels ungekaufter Dinge den Schuladen wieder verliessen, gingen wir in ein Elektronikgeschäft, um die Oben erwähnten Dinge zu besorgen. Und als auch das geklärt war schlenderten wir noch etwas durch die Gegend. Da sowas bekanntlich hungrig macht, ließen wir uns von den Auslagen eines kleinen Lokals verführen und bestellten uns etwas zum Abendessen. Für war eine Nudelsuppe drin.

Pappsatt ging es dann auch wieder mit der Bahn nach Nishi-Kawaguchi. Auf dem Heimweg zeigte uns der alte Hase Stefan noch einen günstigen Lebensmittelmarkt, damit wir nicht immer in den teueren Convenient Stores kaufen müssen. Hab mit auch ein paar Preise aufgeschrieben, damit ich bei den vielen Einkaufsmöglichkeiten gut vergleichen kann.

Für die nächsten Tage gut eingedeckt zogen wir gen DK Warabi.

Soweit von mir.

40-Stunden Tag

Endlich hab ich einen passenden Adapter für eine erfolgreiche Laptop-Stecktdosen-Koalition gefunden und kann ohne Hektik meinen ersten Eintrag schreiben. Und der dreht sich um die Anreise.

Am 17. September ging es für mich und Nami, welche mit mir im
selben Wohnheim wohnt und auch an der Sophia-Uni studiert (sie schreibt auch einen Blog), mit dem Flieger nach Frankreich. Der Flughafen Charles de Gaulle ist übrigens so riesig, dass man einen Bus benötigt um an das benachbarte Gate zu gelangen. Ausserdem mussten wir mit einer kleinen Bahn fahren, um an das entgültige Terminal zu gelangen.


In Charles de Gaulle waren wir beide noch frisch und munter. Wir waren ca. 20:45 Uhr angekommen und mussten um 23:50 Uhr beim Boarding sein. In der Zwischenzeit haben wir uns die Zeit auf den Flughafen vertrieben. Nami schrieb eine Postkarte und ich bewunderte das Parkett an der Decke der Halle (tolle Idee).
Man konnte auch an bereitgestellen Playstations spielen, oder sich auf super bequem aussehenden Liegen entspannen. Leider war beides so stark frequentiert, dass wir nichts davon genießen konnten. Die überwiegende Mehrheit an Japanern bestätigte uns, dass wir an dem richtigen Terminal waren.

Den Flug nach Japan kann man nur mit gemischen Gefühlen beschreiben. Einerseits konnte man an seinem Persönlichen Bildschirm Musik hören oder Filme anschauen und auch das Essen war lecker und sättigend. Andererseits war der Sitz ein bisschen Knapp und man hatte zu wenig Reisbällchen und große Eisbecher, sodass ich keine mehr abbekommen habe. Es gab nur noch ein kleines Stieleis...

Nachdem wir am Flughafen von Narita/Tokyo um 18:01 Uhr (am 18. September) gelandet sind und uns durch die Einreiseformalitäten gekämpft haben, trafen wir auf Shu und Annika, die uns Abholen wollten (beide studieren an der Keio-Uni in Tokyo). Eigentlich hatte Nami auch den Abhohlservice der Sophia-Uni bestellt, doch den haben wir nicht gesehen, und sind auf eigene Faust losgezogen. Wir fuhren ganze zweieinhalb Stunden mit der Bahn, als wir endlich in Nishi-Kawaguchi ausstiegen. Am Bahnhof begrüßte uns Stefan und führte uns zum Wohnheim. Stefan studiert übrigens auch an der Sophia und ist schon ein halbes Jahr in Japan.

Die nähere Bahnhofsgegend von Nishi-Kawaguchi ist im Vergleich zu Hiyoshi wesentlich blinkender und bunter. Angeblich soll es dort auch ein paar mafiöse Geschäfte und Gestalten geben, mit denen man eigentlich nichts zu tun hat, solange man nicht vesucht ihre Netzwerke zu infiltrieren, oder so.

Im DK Warabi Wohnheim angekommen konnten wir unsere Schlüssel in Empfang nehmen, die Zimmer begutachten und die Koffer entpacken. Dann wurden noch ein paar eilige Mails geschrieben und nach einer Dusche konnte ich endlich in das Bett fallen.

Soweit von mir.

Freitag, 18. September 2009

Kurz gehalten...

Ich bin nun auch im Land der aufgehenden Sonne, und wollte mit meinen letzten verbleibenden Kräften noch den versprochenen Eintrag schreiben.

Leider wird es vorerst auch nur bei einem "Ich-bin-da-Eintrag" bleiben, da ich meinen Adapter für die Japanischen Steckdosen hier nicht gebrauchen kann (passt einfach nicht in die Steckdosen hier).

Das Problem versuche ich bald möglichst zu beheben, und dann kann ich auch über die Anreise berichten.

Soweit von mir.