Freitag, 6. November 2009

Ein (Geburts-)Tag an der Reitaku-Uni

Am 3. November (Di.) ging es mit Nami und Shu wieder einmal zu Reitaku-Uni. Auf dem Campusgelände fand seit dem ersten November ein Campusfest statt und viele japanische Freunde von uns stellten dort einige ihrer Arbeiten aus oder jobbten dort.

Ich fuhr mit Nami bis zum Bahnhof von Minami-kashiwa und wir warteten dort zusammen auf Shu. Währenddessen trafen wir auf Fukumi, welche zufälligerweise auch auf eine Freundin wartete. Als dann alle angekommen waren ging es mit dem Bus zum Campus.

Shu, Nami und Fukumi in der Sonne auf dem Campus der Reitaku-Uni. Es ist nicht so warm, denn der (Sonnen-)Schein trügt. Es wehte ständig ein kalter Wind, welcher einen zum Zittern brachte. Anscheinend wird’s hier auch endlich Herbst. Das gelbe Tier auf dem rechten Bild ist das Maskottchen der Uni und soll ein Rentier darstellen.

Als erste Amtshandlung besuchten wir Mariko (Shus Tandempartnerin), welche uns auch gleich begleitet hat. Sie musste aber später einen Vortrag halten, und konnte uns daher nur für eine kurze Zeit dabei sein. Wir haben auch Yuka (Namis ehemalige Tandempartnerin) gesehen, welche wir in einer Posterausstellung mit dem Thema japanische und deutsche Dienstleistungen fanden. Sie kam auch kurz mit uns mit.

Fukumi und Mariko flankieren die beiden Mädels, deren Namen ich leider nicht erfahren habe. Die beiden Tragen jedoch, teils zur Feier des Tages, teils aus Spaß ihre alten Schuluniformen aus der Oberstufe. Uniformen werden in Japan meistens nur während der Schulzeit getragen. Studenten tragen normalerweise keine mehr.

Plakatausstellungen. Das obere vergleicht das Finden von Freunden, Partnern und Arbeit in Taiwan und Deutschland. Die unteren zwei Poster zeigen Hinweise für Japaner, was sie in einer Interaktion mit einem Ladenverkäufer in Deutschland erwarten könnte. Die Handhabung von Kunden wird in den Geschäften beider Ländern unterschiedlich gehandhabt. Draufklicken vergrößert die Bilder, sodass man die Poster etwas besser lesen kann.

Nachdem wir etwas für die Bildung getan haben, kam der Magen dran. Und hier kam das Allerbeste an dem Tag: Nami und Shu wollten mir zur Feier meines Geburtstags alles Essbare spendieren. Ein schönes Geschenk und echt lieb von den beiden. Dazumal ich auch gerne esse und auf einem Campus war, auf dem an jeder Ecke etwas gekauft werden konnte. Wir besuchten als erstes das deutsche Café, in dem einige Japanerinnen im Dirndl Würstchen und Brezeln mit Bier servierten. Ich habe mir mit Shu jeweils ein Würstchen mit Ketchup und süßem Senf bestellt und Nami hat sich ein Bier bestellt. Mariko und Yuka haben Bratkartoffeln gekauft.

Diese Preisliste in dem deutschen Café hat es in sich. Der halbe Liter Bier für 700 Yen (ca. 5 Euro) und die Weißburgunder Auslese für 3200 Yen (ca. 23 Euro). Und nun mit den deutschen Preisen vergleichen...

Shu und ich beim Würstchenhakeln. Das kann man am besten als "Vermischung von Kulturen" bezeichnen. Die verbissenen Gesichtsausdrücke sprechen Bände. Soviel Mühe für das Bisschen an Wurst.

Leckereien aus der Heimat. Yuka hat sich ein Bierchen sowie Bratkartoffeln bestellt. Natürlich japanisch-traditionell mit Stäbchen gegessen. Rechts im Bild eine Bedienung im Dirndl. Sowohl in der Essweise der Bratkartoffeln, als auch in dem Dirndl steckt immer noch etwas japanisches.

Danach mussten sich Mariko und Yuka von uns trennen, und wir durchkämmten noch zu dritt die restlichen Stände auf dem Campus. Insgesamt haben wir noch Waffeln, Torinikku, Crepes, Nikkumanju und Mochidonuts gegessen. Alles lecker. Leider haben wir, bis auf eine kleine Spielshow mit Kindern, nicht allzu viel von dem Programm auf der Hauptbühne sehen können. Was uns aber im Vergleich zu den anderen Campusfesten auffällig war, war die Vielzahl an Kindern und älteren Leuten, welche sich auf dem Fest amüsierten. Auf den anderen Festen war größtenteils nur Studenten anwesend. Vielleicht lag es an dem Feiertag.

Nachdem wir uns die Bäuche vollgestopft haben, machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Als ich mit Nami wieder im Wohnheim angekommen war, schien bereits der Vollmond.

Der Vollmond in Japan. Sieht genauso aus wie bei uns? Nicht ganz! Etwas genauer betrachtet, bemerkt man eine leichte Neigung im Uhrzeigersinn. Übrigens lebt laut japanischem Volksglaube ein Hase auf dem Mond, welcher Mochi zubereitet. Also kein Mann auf dem Mond und Käse. Die Geschichte wie der Hase auf dem Mond kam ("Tsuki no Usagi"), ist sehr rührend und kann (und sollte) mal für alle Interessenten hier nachgelesen werden. Und wer kann den Hasen erkennen?


Soweit von mir.


Übrigens vielen lieben Dank an alle, welche mir an diesem Tag Geburtstagsglückwünsche per Mail oder per Post geschickt haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut.


1 Kommentar:

  1. Ich wünsch dir noch alles Gute nachträglich zum Geburtstag!

    Ihr habt euch ja echt die Bäuche vollgeschlagen auf dem Unifest. War ja auch alles wirklich lecker! Aber die Preisliste hatte es echt in sich, oder?

    Ich erkenn leider keinen Hase da...

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